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Österreichische Kartographen in Mexiko (1864-1925)

Französische und österreichische Militärkartographen haben in den Jahren der Intervention in Mexiko (1862-1867) das vorhandene Kartenmaterial gesammelt und Routen- und Siedlungskarten angefertigt. Als die französischen Truppen Ende 1866 das Land verließen, war eine geplante Karte Mexikos im Maßstab 1:1 000 000 noch nicht abgeschlossen. Basierend auf dem gesammelten Material und Aufnahmen der Armee wurde schließlich 1873 eine Mexiko-Karte 1:3 000 000 durch das Kriegsministerium in Paris veröffentlicht.

Die Kartographen des österreichisch-belgischen Freiwilligenkorps, die Kaiser Maximilian 1864 nach Mexiko begleiteten, bemühten sich ebenfalls um Kartenmaterial, doch sind nur wenige eigene Aufnahmen und Ausarbeitungen für die Jahre zwischen 1864 und dem Fall des Kaiserreiches 1867 bekanntgeworden. Allerdings entstand in diesen Jahren ein Satz von Blättern im Format 10x10 (Wiener) Zoll zum Becken von Puebla. Die Blätter im Maßstab 1:14 400 des vom Major des Freiwilligenkorps Ferdinand von Rosenzweig erstellten Mosaiks gelangten schließlich in die Kartensammlung der Mapoteca Manuel Orozco y Berra in Mexiko-Stadt. Diese vor allem ästhetisch überzeugende topographische Karte repräsentiert eine attraktive Hinterlassenschaft der k.k. Kartographie in Mexiko. Drei nach 1867 dort als Zivilingenieure tätige Mitglieder des österreichischen Freiwilligenkorps wurden renommierte Vertreter ihres Faches in Mexiko. Sie hinterließen zahlreiche Meßtischaufnahmen von Haciendas und Minenarealen sowie weitere topographische Karten unterschiedlicher Maßstäbe.

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